Anwohner wären schön gewesen, aber so blieb man eben bei der feierlichen Eröffnung der Hochwasserschutzanlage unter sich. Der Riesaer Stadtteil Gröba ist seit 29. Mai 2017 nämlich hochwassersicher. Zumindest, wenn man den statistischen Mittelwert eines Jahrhunderthochwassers zu Grunde legt. Mehr als drei Jahre nach Baubeginn konnte das vielleicht wichtigste Bauprojekt dieser Art in der Riesaer Region abgeschlossen werden. Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt, Riesas Oberbürgermeister Marco Müller und Geert Mackenroth als Vertreter des Landtages freuten sich gemeinsam mit den Verantwortlichen der Landestalsperrenverwaltung, dass dieses 16 Millionen Euro teure Bollwerk endlich fertig ist.
Beim letzten Jahrhunderthochwasser 2013 waren die Riesaer, die im Stadtteil Gröba leben, wieder besonders betroffen. Gegenüber der Politik hatte man damals seiner Wut Ausdruck verliehen. Es folgten ab 2014 Baumaßnahmen, die an der Elbe ihresgleichen suchen. 1200 Meter Stahlspundwand, sanierte Deiche, mobile Hochwasserschutzwände: Das alles bringt der Freistaat auf, um Wohnhäuser, Hafen und Kläranlage zu schützen. 16 Millionen Euro Steuermittel floßen in den Bau. Für eine Anlage, die hoffentlich niemand braucht.
